Die Stunden unseres (einzigen freiwilligen Geschichtskurses am Emil (pfui über den Rest der Stufe)) Zusammentreffens mit Herrn Wolter begann meistens so: Herr Wolter kam aus dem Raucherzimmer, das auch noch neben unserem Raum lag, zu spät und entschuldigte sich erst mal damit, daß er eigentlich Nichtraucher sei, aber trotzdem passiv mit rauchen wolle. Dann gingen wir in unseren Raum, und Herr Wolter erkundigte sich nach den Hausaufgaben. Diese sollte man auch machen, denn irgendwann fand Herr Wolter seine Unterlagen immer und man konnte sich nicht mehr raus reden. Außerdem können solche nicht gemachten Hausaufgaben die mündliche Note unerwartet verschlechtern (nicht wahr Gero?).
Nachdem die Hausaufgaben abgehackt waren ging es meistens im "normalen" Teil des Unterrichts weiter, außer, der Lehrkörper (die Schüler ja sowieso) hatte keine Lust. Dann konnte es passieren, daß wir uns bei der deutschen Fußballnationalmannschaft wiederfanden. Vor der WM 98 brannte in unserem Kurs eine heiße Diskussion um die richtige Aufstellung los an der Herr Wolter sich auch kräftig beteiligte und schließlich meinte: "Herr Wunsch, dann schreiben sie doch mal ihre Traumaufstellung an die Tafel und erläutern sie uns diese!"
Allerdings gab es diese überaus lustigen Stunden nicht wirklich oft und in den anderen mußten wir schon was tun. Was mich dabei am meisten gestört hat war das viele lesen im Unterricht. Mehrere Stunden brachten wir lesend zu und hatten so nur wenig Zeit darüber zu sprechen. Meiner Meinung nach wäre es sinnvoller, die Unterrichtsvorbereitung zu Hause machen zu lassen um so im Unterricht mehr heraus arbeiten zu können.
Zum Schluß möchte ich noch Herrn Schäfer grüßen, den einzigen mir bekannten Referendar, der zweimal durchs Examen gefallen ist. Das beweist wenigstens, daß nicht jeder Lehrer werden kann und das ist auch gut so.
Für Geschichtsinteressierte aus der Unterstufe: Wenn ihr Herrn Wolter kennt, kennt ihr auch sein Abfragen. Das gibt es in der Oberstufe nicht mehr, sondern nur noch ein lustiges Gemisch aus Unterricht und Spaß mit Herrn Wolter, denn ich denke Oberstufenkurse machen ihm auch mehr Freude als andere (stimmt's nicht Herr Wolter?).