Philosophie-GK bei Herrn Jonigkeit



Um den Philosophie-Unterricht von Herrn Jonigkeit beschreiben zu können, muß man zunächst einige Worte über Herrn Jonigkeit selbst verlieren, da sein Unterricht nicht nur von seinen Launen abhing, sondern er auch sehr subjektive Vorstellungen von Unterricht hat.
Herr Jonigkeit ist ein relativ toleranter Mensch, der allerdings auch selbst einiges an Toleranz ihm gegenüber erfordert (ja, ja; da ist sie wieder, die Frage der Toleranz, nicht wahr?), angefangen bei seinem Erscheinungsbild: Ernsthaft; wer, der ihn nicht kennt, würde ihn für einen Deutsch- und Philosophielehrer halten, der in der Germanistik durchaus bewandert ist und das auch durch korrekte Sprach- und Formwahl (wer kennt es nicht, das berühmte "SIE!", nur als Beispiel?) immer wieder unter Beweis stellt? Wohl kaum jemand. Zudem ist im Kurs hinlänglich bekannt, dass Herr Jonigkeit scheinbar gerne Grundsatzdiskussionen mit Schülern austrägt, wobei der Philosophie-Unterricht allerdings nicht unwesentlich leidet. Man merkte aber auch sehr schnell, dass Herr Jonigkeit einem argumentativ meist weit überlegen ist, was bei Manchem zu dem frustrierten Trugschluss führte, Herr Jonigkeit wolle mit aller Gewalt Recht behalten und ließe keine andere Meinung zu.
Negativ zu vermerken ist, dass wir uns in den drei Jahren recht wenig mit "eigentlicher" Philosophie befasst haben: Ob Presseschlagzeilen, PC-Probleme oder Musikmeldungen; sobald Herr Jonigkeit sich über etwas aufregte, war der Unterricht gewissermaßen schon gelaufen und zum Erzähl- und Diskussionsforum umfunktioniert. Leider fand dieses Umschwenken teilweise auch im Unterricht statt, etwa wenn Herr Jonigkeit glaubte, ein Stichwort zum Ausdiskutieren gefunden zu haben, während der Kurs einen Text lesen und bearbeiten sollte. Zwar waren diese Diskussionen meist in Hinsicht auf politische Bildung recht sinnvoll, allerdings hatte höchstens der Ansatz etwas mit dem gerade im Unterricht behandelten Thema zu tun, was zur Folge hatte, dass viel geredet wurde, wir aber kaum den eigentlichen Stoff besprachen. Trotzdem hatte das ständige Diskutieren genug für sich; bedenkt man, dass so viele politische "Bildungslücken" beseitigt werden konnten. Desweiteren sind Vorurteile falsch, die besagen, Herr Jonigkeit beharre auf seinem Standpunkt; wenn man seine These widerlegen konnte (argumentativ!!), war Herr Jonigkeit schon bereit, seinen Irrtum oder Fehler zuzugeben oder sich zu korrigieren. Allerdings war ihm nie mit einem "Das ist eben so!" oder Ähnlichem beizukommen; die Argumente mussten schon "nach allen Seiten hin" gefestigt sein. Einige im Kurs scheinen damit nicht klargekommen zu sein, was die extreme "Blaumacherrate" erklären würde...
Insgesamt war es ein ziemlich angenehmer Kurs, und trotz "mangelnder" Philosophie (im theoretischen Sinne) ein recht lehrreicher Unterricht.

P.S: An Herrn Jonigkeit selbst; Schauen Sie sich doch noch die Übertragung des diesjährigen "BIZARRE"-Festivals an, ja?

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