Biologie-LK bei Frau Scholz



-- Brainstorming! --

Gruppenfoto


Tja, wo soll ich anfangen? Am besten am Anfang, mit der 11.2, als wir noch 15 Mann und Frau waren (oder solche, die es noch werden wollten). Ziemlich schnell waren wir dann nur noch übersichtliche 9, die selbst im BIO-2-Schuhkarton mehr als genug Platz hatten. Allein an dieser Zahlenentwicklung kann man wohl erkennen, dass der "Scholz-LK" nicht gerade ein Weichspüler-Kurs im Schongang war. Es wurde viel verlangt und man musste schon einiges tun, um nicht unterzugehen. Über Beschäftigungsmangel konnten wir uns jedenfalls nicht beschweren!
Außerdem merkte man deutlich, dass Frau Scholz wohl gerne den Chemie-LK gehabt hätte - so hat sie uns manchmal als Ersatz dafür herhalten lassen. Diejenigen Wenigen, die tatsächlich immer noch Bio studieren wollen (es muss auch Verrückte auf dieser Welt geben!), könnten sich wahrscheinlich die ersten beiden Semester sparen.
Ansonsten werden wohl nach dem Abitur einige Bio-Unterlagen feierlich zu Grillanzündern umfunktioniert worden sein, zuerst natürlich die sog. Hausarbeit.
Wir hätten - im Gegensatz zu den nachfolgenden Jahrgängen - so etwas eigentlich gar nicht schreiben müssen. Doch dann sollten wir uns zusätzlich zu den beiden Klausuren (!) in der 12.2 auch noch in der wilden Natur herumschlagen, um sämtliche Ökosysteme, die der Kreis Euskirchen so hergibt, auseinanderzunehmen. Anschließend schlugen wir uns noch die Nächte um die Ohren, um die weltbewegenden Ergebnisse auf Papier zu bannen. Schließlich sollte das entstehende Werk die Hälfte der SM-Note ausmachen, die wohl sonst auch kaum zustande gekommen wäre, bei den ganzen mehr oder weniger produktiven Exkursionen in dieser Zeit...
Ich schweife ab, jedenfalls mussten wir trotzdem 2 Klausuren schreiben.
Ja ja, die Klausuren - bei fast jeder wurde nachträglich noch eine Aufgabe gestrichen ("Das war dann anscheinend doch ein bisschen viel ..."), damit die Noten nicht ganz im Keller waren. Im ABI ist das wohl nicht möglich ...
Es kam auch gelegentlich vor, dass während der Klausur manche Aufgaben laut diskutiert wurden, was dann diejenigen, die wenigstens einen leichten Ahnungsschimmer hatten und diesen mit schon krampfenden Händen in den letzten Minuten auf den Klausurbogen kritzeln wollten, gänzlich zur Verzweiflung brachte.
Auch die sog. Wiederholungsphase in der 13.2 konnte einen zur Verzweiflung bringen, denn es wurde nicht nur das wiederholt, was wir gemacht haben, sondern auch das, was wir hätten machen sollen!
("Wie, das müsst ihr doch wissen?! Wenn nicht, dann lest es nach!") Ja ja, man hörte sie jeden Morgen schon von weitem, die durchdringende Scholzsche Stimme und das Schlüsselbundrasseln, oft genug bog dann ein Papierstoß auf zwei Beinen um die Ecke, der uns dann den richtigen Raum aufschloss, der jedesmal ein anderer war (irgendwie funktionierte das mit den Raumplänen in der Biologie nie so ganz). Dort wurden wir dann mit Kopien zugepflastert, die manchmal voll von unverständlichen Begriffen waren - ich sage nur:
Oxydative Decarboxylierung des Pyruvats!
So, jetzt müssen wir auch mal zu den positiven Aspekten kommen, denn schließlich hatten wir auch neben dieser vielen, teilweise chaotischen Arbeit ( die uns manchmal, besonders bei "Evolution", eher wie ABM-Maßnahmen vorkam) auch viel Spaß, und der PLUS hat dank unseres Kurses wohl auch einen guten Eisumsatz gehabt.
Denn nicht nur vor den Ferien - nachdem wir in den Schulgarten gejagt wurden, um dort aufzuräumen - haben wir uns mit diesem kalten Zeug, Erdbeeren und Sahne den Bauch vollgeschlagen (besonders Hennings Bauch scheint äußerst aufnahmefähig zu sein ...).
Auch die Kuchenvernichtung zu diversen Geburtstagen (oder auch einfach nur so) kam nicht zu kurz. Dabei ist zu bemerken, dass sämtliche Nahrungsmittel meistens unter Zuhilfenahme von Geschirr und Gerätschaften aus der Chemie "absorbiert" wurden, die man sich besser nicht so genau ansah - man konnte nicht sicher sein, ob und welche chemischen Versuchsüberbleibsel noch daran klebten.
Nun ja, wir leben alle noch und sind alle noch recht normal (Ruben hatte schon vorher seine Rot-Grün-Sehschwäche, was Herr Lautze wohl nie lernen wird!).
Selbst das Skelett musste bei uns nicht hungern (der arme Kerl besteht ja nicht mal mehr aus Haut und Knochen!), denn nachdem wir es erst einmal warm angezogen hatten, opferte Frau Scholz ihr letztes Butterbrot, welches es dann stolz vor der Tür des von uns heißgeliebten Physik-LKs präsentierte.
Allerdings ist es nicht zu empfehlen, mit Frau Scholz nächtliche Autofahrten ohne Reservekanister zu untenehmen. Claudia und ich (Sabine) haben wohl noch nie so um jeden Kilometer gebettelt wie auf der Rückfahrt vom Kurstreffen bei Frau Hoffmann in Kerpen. Ich möchte diese Tour mal mit "Odyssee der geschlossenen Tankstellen bei fast leerem Tank" bezeichnen.
Sowieso ist Frau Scholz nicht gerade ein Organisationstalent, was Fortbewegung mittels jeglicher Verkehrsmittel oder auch einfach nur zu Fuß anbelangt (siehe Norwegen!), aber irgendwie kriegt sie doch immer alles in den Griff - nachdem unsere Nerven arg strapaziert wurden. Jetzt kann man darüber lachen, gelacht haben wir auch viel während der ganzen Zeit; es gab auch lockere unterhaltsame Stunden. Hier noch ein kleiner Tip für unsere eventuellen Nachfolger: Sprecht das Thema "Hund" an und ihr könnt für den Rest der Stunde die Füße hochlegen, ihr müsst nur schön das Gespräch am Laufen halten!
Im Großen und Ganzen war es eine schöne Zeit - ich möchte sie jedoch nicht noch einmal durchmachen!

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