Studienfahrt London



-- ... Glaubst de nich', war aber so! ... --



Für 5 Tage machten sich 19 Schüler, 2 Lehrer und 2 Busfahrer, wegen welchen wir vor der Fähre noch 1 1/2 Stunden warten mußten, auf zum Picadilly Circus. Den Bus teilten wir uns mit einer Gruppe Bonner, die natürlich schon die besten Plätze ergattert hatte. Nach 12 Stunden Fahrt, bei der alle Übelkeitsfaktoren enthalten waren, kamen wir im Herzen von London an.
Mit einer völlig übermüdeten Gruppe kam Herr Steinberger dann natürlich noch prompt auf die tolle Idee einen zweistündigen Marsch durch die city zu starten, was natürlich auf besonders viel Begeisterung bei uns stieß. Dann konnten wir uns endlich auf den Weg zum Hotel machen. Die Zimmer, die auf 9 Stockwerke verteilt lagen, waren bis auf unseres renoviert und in angemessenen Zustand, was man von den spärlichen Sanitäranlagen nicht behaupten konnte (50 Zimmer auf 2 Klos & 2 Duschen). Das Frühstück das jeden Morgen um halb 8 kommen sollte ( +/- 1 Stunde) bestand aus einem matschigen Brötchen + Croissant, einem Apfel, 2* jam, 1*Butter, 1* Tee, 1*Plastiklöffel & -messer, 2*Zucker, 1* Instankaffee, 1* O-Saft und hat für die ersten 2 Stunden seinen Dienst getan (Es war auf jeden Fall für Londons Verhältnisse der absolute Luxus).
Nach dem morgentlichen Programm (wie z. B. BBC, siteseeing tour, Speakers Corner usw.) fielen wir hungrig bei McD. oder Pizza Hut (ALL YOU CAN EAT!!!) ein... jeden Tag! Weil`s ja so lecker aber vor allem preiswert war. Die Nachmittage und Abende standen uns, bis auf einen, zur freien Verfügung, bei denen wir unsere Begleiter schon kurz nach 4 mit Alkohol beobachten konnten. Wir erlebten diese in Pubs, Clubs oder sonstwo in der Stadt. Wobei es gar nicht so einfach war einen unseren Anforderungen entsprechenden Club zu finden. Viele waren erst ab 21 oder hatten sonst irgendwelche Mankos. Es war auch faszinieren wie eine Schülerin (nennen wir sie der Einfachheit halber mal Eva S.) mit einer sagenhaften Zielgenauigkeit den wahrscheinlich einzigen Gay-Club in der Umgebung ansteuerte. Dementsprechend enttäuscht war Eva S. dann als der Türsteher uns zu verstehen gegeben hat, was für ein Etablissement sie da angesteuert hatte. Offizielle Sperrstunde war für uns dann um 12 (oder war es um 1??), aber da diese nicht wirklich streng kontrolliert wurde war eigentlich unsere einzige Sorge, ob das Hotel noch geöffnete Türen hat, wenn wir wiederkommen. Den Abenden war also nicht wirklich eine Grenze gesetzt, solange man am nächsten Morgen einigermaßen pünktlich zur Abfahrt erschien und noch irgendwie in der Lage war seine Augen offenzuhalten, während man das nicht immer unbedingt erholsame Programm über sich ergehen ließ.
Ansonsten fanden wir uns in dem etwas wirren U-Bahn-System Londons recht gut zurecht nur die Straßen wurden einigen zum Verhängnis. So waren die Parkuhren dermassen gut getarnt, dass Felix B. prompt eine davon umlief und sich sogar schon entschuldigen wollte, da er sie für einen anderen Passanten hielt. Den einen besagten verplanten Abend mit Programm verbrachten wir, natürlich "im kleinen Schwarzen und im Smoking", in einem winzigen, sehr aparten Schmuckkästchen, das ein Theater darstellen sollte ("Für London typisch"). Mal davon abgesehen, dass wir 200 m über der Bühne saßen, quasi 70% Gefälle mit unglaublicher Beinfreiheit (Beine unterm Arsch), konnte man den Sinn der Handlung ermitteln, weil mit verstehen war nicht viel. Es war natürlich trotzdem ein unvergeßliches Erlebnis.
Die Tage waren geprägt von Nebel und plötzlich eintretenden Platzregen, wo doch keiner einen Regenschirm dabei hatte bis auf Steinberger. Nichtsdestotrotz fanden offensichtlich selbst die Penner in der U-Bahn das Wetter (im wahrsten Sinne des Wortes) zum kotzen. Es war aber auch verdammt tückisch. Guckte man morgens aus dem Fenster sah man einen strahlendbaluen Himmel mit der dazugehörigen Sonne, was uns natürlich vermuten ließ, dass es ein warmer Tag werden würde und dann kam man schon mal auf die glorreiche Idee im T-Shirt loszuziehen. Dann ließen die Wolken und der eisige Wind jedoch auch nicht lange auf sich warten, was besonders in Oxford dem ein oder anderen einen halben Kälteschock verpasste. An unserem Abreisetag (wie sollte es auch anders sein ???) war das schönste Wetter überhaupt, welches einige bei den phänomenalen Einkaufsmöglichkeiten auf der Oxford Street oder in den zahlreichen Parks genossen.
Als dann die Zeit der Abreise gekommen war, sanken wir erschöpft in die Sitze des Busses und genossen auf der Fähre das gemütliche Schunkeln, das uns der Seegang bescherte. Alles in allem war es eine spaßige Angelegenheit und wir fanden es wohl alle schade, dass die durchaus gelungene Woche ihr Ende gefunden hatte.

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